Der Abend begann mit dem Bäcker des Jahres 2021 und Geschäftsführerr der Bäckerei BeckaBeck Heiner Beck. Er erläuterte seine heimatverbundene, nachhaltige und gesunde Backphilosophie: Es muss schmecken, aus der Region kommen und wenn's dann noch Bio ist, ist's super!

Sein leckeres Brötchen "Becki hoch Fünf" mit fünf Produkten von fünf Bauern, die ihren Hof im Umkreis von maximal fünf Kilometern rund um seine Backstube haben, ist ein konkretes Beispiel für sein Verständnis vom Backhandwerk. Lokal produzierte Zutaten in Partnerschaft auf Augenhöhe mit den Landwirten, gemahlen von lokalen Mühlen und dazu eine Menge Zeit, Knowhow & Liebe bei der Verarbeitung sind der Erfolgsschlüssel für gute Produkte und zufriedene Kunden.

Prof. Friedrich Longin, Leiter der Landessaatzuchtanstalt der Uni Hohenheim, zeigte die Wichtigkeit des Weizens für die Ernährung der Weltbevölkerung auf. Zusammen mit den beiden anderen Grundnahrungsmittel Reis und Mais ist Weizen die alternativlose Möglichkeit. Dabei züchtet er auf den Versuchsfeldern über 3.000 verschiedene Sorten an ca. 50 verschiedenen Standorten, um für jede Region unter Rahmenbedingungen wie Klimaänderung die richtigen Sorten empfehlen zu können. Wichtig ist ihm dabei, dass bei der Verarbeitung das ganze Korn samt Keimling und Schale verarbeitet wird. Nur im ganzen Korn sitzen all die wichtigen Inhalte, um eine gesunde Ernährung zu erreichen. Viele Spurenelemente wie z.B. FOODMAPs, die in Verdacht stehen Allergien und andere Dinge auszulösen, werden durch eine lange Gehzeit des Teiges abgebaut.

Anschließend ging Dr. Alexander Enninger in seinem Vortrag auf die richtige und vermeintliche Glutenunverträglichkeit ein. Rund 1 % der Bevölkerung leidet in Deutschland unter Zöliakie. Für diesen Personenkreis ist eine strikte glutenfreie Ernährung unverzichtbar. Im Trend liegen aber glutenfreie Lebensmittel, die dem Wohlbefinden und der Gesundheit förderlich sein sollen. Dieser Trend wird zum Teil von vermeintlichen Experten und sozialen Netzwerken unterstützt, ist wissenschaftlich hingegen überhaupt nicht belegt. Er schloß mit einem flammenden Appell insbesondere bei Kindern und Jugendlichen auf eine ausgewogene Ernährung mit gesunden Lebensmitteln und Vollkorn zu achten und nicht auf solche Trends aufzuspringen. Essen sei keine Restriktion sondern Genuss!

Zum Abschluss übergab der Präsident des Lions Club Ermstal Hannes Junger einen Scheck in Höhe von 2.000 Euro an Dr. Enninger unter dem Beifall der Zuschauer. Dieses Geld soll für wichtige Dinge, deren Finanzierung nicht sichergestellt ist, in der Kindergastroenterologie am Olgäle verwendet werden.